Natur pur – Slowenien


Die vergangenen zwei Monate habe ich in Slowenien verbracht und hatte die schönste Zeit meines Lebens ,
umgeben von Bergen, tollen Menschen und eine Menge Spaß. Ich habe am Projekt BUILDING OURSELVES, BUILDING SOCIETY “ von der ZAVOD MANIPURA Organis ation teilgenommen . Ein vom europäischen Solidaritätskorps gefördertes Programm, welches das Ziel hat, junge Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Ländern zusammen zu bringen.

Das Programm umfasst Solidaritätsaktivitäten für Kinder, Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen und Tiere, handwerkliche Tätigkeiten, praktische Arbeit und Workshops für Freiwillige.
Ich habe zusammen mit acht anderen Freiwilligen, die jeweils aus Georgien, Litauen und Italien kamen, in einem Haus im Norden von Slowenien gewohnt. Das Haus lag zwar an einem etwas abgelegenen Dorf, aber genau das war gerade das Schöne daran, weil man so der Natur und den Bergen nah sein konnte. Durch Spaziergänge in der schönen Landschaft von Slowenien haben wir den nur 45 Minuten entfernten Wasserfall entdecken können . Die Einheimischen und zugleich Nachbarn waren super kontaktfreudig und aufgeschlossen, dass wir regelmäßig Eier vom Bauernhof und selbstgemachten Apfelsaft bei Ihnen kaufen konnten. In dem Haus gab es vier Schlafzimmern für jeweils zwei bzw. drei Personen die nach Geschlechtern getrennt waren, zudem zwei Badezimmer, eine Gemeinschaftsküche und ein
Wohnzimmer. Es war sehr liebevoll und modern eingerichtet, so dass ich mich vom ersten Augenblick an sofort wohl gefühlt habe.


Zu unseren täglichen Aufgaben zählte natürlich auch, das komplette Haus sauber zu halten und regelmäßig zu putzen, sowie sich um zwei Katzen und einen Hamster zu kümmern Unsere Hauptaufgabe war aber vor allem die praktische Arbeit, so haben wir im Garten geholfen oder Holzstämme zersägt und Äste zerhackt , um genügend Vorrat für den Kamin im Winter zu haben. Wir haben auch alte Möbel restauriert, die zuerst geschliffen und dann neu angemalt wurden. Zum Schluss konnten wir unserer Kreativität freien Lauf lassen und sie nach unseren Vorstellungen gestalten.


Ganz am Anfang des Projekts haben wir für die sogenannten Sportsdays in slowenischen Schulen ein Tanz erlernt, den wir den Schülern beigebracht haben . Wir haben zusätzlich auch kleine Geschicklichkeitsspiele mit ihnen zusammen durchgeführt Außerdem war auch die Polizei, eine Yogalehrerin, ein Therapiehund und ein Stand für Bogenschießen vor Ort, bei dem wir Freiwilligen beim Auf und Abbau geholfen haben, aber in den Pausen uns auch selber ausprobieren durften . Mit den beteiligten Fachkräften kamen wir so schnell ins Gespräch Zweimal waren wir auch in einem Zoo. Das Besondere daran war, dass dort gerettete Wildtiere, die von ihren vorherigen Besitzern misshandelt und illegal gehalten wurden , wieder aufgepäppelt werden. Die Tierpfleger verfolgen das Ziel, ihnen ein bestmögliches restliches Leben zu bieten. Der Zoo ist von Spenden und auch von der Unterstützung von uns Freiwilligen abhängig. Die Arbeit hat sehr viel Spaß gemacht . Es war interessant, wissenswert , aber auch teilweise traurig, die ganzen Geschichten von den Tieren zu hören.


In den ersten drei Wochen sind wir auch jeden Sonntag zum Youthclub gegangen . Dort haben wir einheimische
Jugendliche getroffen und uns zusammen mit Brett und Kartenspiele beschäftigt. Die nahegelegene Turnhallebot, dass wir uns auch sportlich betätigen konnten, zum Beispiel mit Völkerball, Volleyball oder Federball. Dies war die beste
Möglichkeit , schnell Kontakt mit slowenischen Jugendlichen aufzubauen und gemeinsame Interessen aus zu tauschen,
wo durch auch schnell Freundschaften entstanden sind.
Während des gesamten Projektes haben wir Freiwilligen auch an einem Tanztraining, an Workshops für Kochen und
interkulturelles Lernen teilgenommen.
Die Arbeitswoche war immer von Dienstag bis Samstag und gearbeitet haben wir von 9.00 bis 14.00 Uhr. Die
restliche Zeit hatten wir Freizeit Hierbei unterstützten uns die Mentoren mit Reisevorschlägen , um die besonders sehenswerten Orte von Slowenien kennenzulernen.
Taschengeld gab es einmal in der Woche, wobei 35 € für Lebensmittel und 28 € für Aktivitäten in der Freizeit
vorgesehen waren. Innerhalb von Slowenien haben wir versucht so viele Orte wie möglich zu besuchen, aufgrund der eingeschränkten Lage.


Dadurch dass uns Busfahrkarte n gestellt wurden , konnten wir auch selbständig viele Städte mit dem Bus erreichen. Diese Chance haben wir genutzt und viele kleine Ausflüge als Gruppe mit allen Freiwilligen getätigt.
So waren wir zweimal in Ljubljana, der Hauptstadt von Slowenien, aber konnten auch Bled, Bohinj, Kranjska Gora,
den Triglav Nationalpark und viele weitere wundervolle Orte besuchen und sehen. Die Mentoren haben uns auch immer wieder zu Wanderungen in den Bergen mitgenommen. So war unsere höchste Errungenschaft einen Berggipfel in über 2180 Meter Höhe zuerklimmen. Ein Highlight war natürlich auch, als wir ein en Tagesausflug zur Küste von
Slowenien zusammen mit ihnen unternommen haben.
Die Hauptsprache war Englisch. Da ich damit keine größeren Probleme hatte, gab es auch kaum Schwierigkeiten in der Kommunikation. Ich habe deshalb an keinem Sprachkurs teilgenommen. Dafür habe ich zusätzlich einfache Sätze in Slowenisch, sowie einzelne Wörter in Italienisch und Georgisch von den anderen Freiwilligen gelernt.
Ich habe mich sowohl bei der Entsende –, als auch bei der Aufnahmeorganisation sehr gut betreut gefühlt. Mit
der Entsendungsorganisation war der ganze Bewerbungsprozess unkompliziert und ich bekam sofort Antworten auf alle gestellten Fragen.
Außerdem wurden mir schnell jegliche Sorgen genommen und die Sicherheit geboten, dass sie mir bei allen Problemen helfen würden. Die Hin und Rückreise musste ich größtenteils eigenständig Planen, aber dies hat mich nur darauf vorbereitet, wenn ich in Zukunft komplett allein reisen möchte. Bei dem Transport hat auch alles super geklappt und so funktioniert, wie ich es geplant habe.
Bei der Aufnahmeorganisation habe ich mich auch vom ersten Augenblick an gut aufgehoben gefühlt. Ich konnte
bei jeder Schwierigkeit zu meinen Mentoren gehen und sie um Rat fragen. Sie hatten immer ein offenes Ohr für
mich und waren immer bemüht, dass es jedem von uns gut geht. Auch wenn es Konflikte im Haus gab, haben
sie als Unparteiische zusammen mit uns an der Lösungen für das Problem gearbeitet. Sie haben auch sehr großes Interesse an jeden einzelnen Freiwilligen gezeigt und darauf geachtet, die Stärken von jeden Einzelnen zu nutzen und auszubauen. So zum Beispiel, die handwerklich begabt waren, haben vor allem mit Holz gearbeitet und wurden körperlich mehr beansprucht.


Diejenigen die eher kreativ und künstlerisch interessiert waren sowie ich, konnten dies an einem ganz eigenen personalisierten Holzstuhl zeigen und diesen nach eigenen Vorstellungen gestalterisch restaurieren.
Die größte Herausforderung war es am Anfang , für neun Personen den Haushalt und das Essen kochen unter einen Hut zu bekommen. Dies hat sich aber schnell geregelt weil jeder eine festgelegte Aufgabe bekommen hat, für
die derjenige/diejenige eine komplette Woche verantwortlich war. Zum Beispiel das Bad putzen oder das Wohnzimmer zu reinigen. Wir haben auch größtenteils immer versucht zusammen zu kochen und zu essen, was mal mehr und weniger geklappt hat.
Eine Schwierigkeit war, da es öfter auch mal zu Konflikten kam, die aber auch vorprogrammiert sind, wenn neun
junge Menschen aus verschiedenen Kulturen und mit neun unterschiedlichen Persönlichkeiten aufeinander
treffen. Ich persönlich bin aber auch sehr dankbar für diese Erfahrungen, denn daraus habe ich gelernt, wie ich
mich in Konfliktsituationen besser verhalten kann und schneller Lösungen finde, was auch Ziel dieses Projekts
war.
Was ich aber vor allem gelernt habe wie schön es ist in Europa zu leben und dass damit eine Gemeinschaft
geschaffen wurde, in der jedes Land seine ganz eigene Kultur beibehalten kann. Ich habe junge Menschen getroffen mit unterschiedlichen Hintergründen, die vor allem während ihres Aufwachsens mit schwierigen Bedingungen konfrontiert wurden und dies hat mich auf die Vorteile aufmerksam gemacht, die wir in der Europäischen Union
haben. Ich schätze die Sicherheit viel mehr wert, die die EU und Deutschland bieten. Zudem bieten sie, dass man jederzeit flexibel seinen Arbeitsort wechseln kann und unkompliziert Verreisen kann. Es ist so viel einfacher die verschiedenen Länder besser kennenzulernen und dabei auch neue Leute bzw. Freunde zu treffen. Ich würde es jedem weiter empfehlen, der die Möglichkeit hat und auch offen dafür ist neue kulturelle Erfahrungen zu sammeln
und dabei ist die Sprache niemals eine Barriere. Es ist eine einmalige Chance Europa mit de n vielen ve rschiedenen Facetten hautnah kennenzulernen!

Es ist eine einmalige Chance Europa mit de
n vielen ve rschiedenen Facetten hautnah kennenzulernen!

Z.M.A.

Leave a comment

Blog at WordPress.com.

Up ↑

Design a site like this with WordPress.com
Get started